Heinrich Neuy Bauhaus Museum

Die Heinrich Neuy Stiftung eröffnet in Steinfurt das erste Bauhaus-Museum Nordrhein Westfalens

Mo, 09. Mai 2011

Nach einer mehrjährigen Restaurierung des herrschaftlichen Stiftskurienhauses aus dem Jahr 1668 am Kirchplatz in Steinfurt-Borghorst eröffnet nun das Bauhaus-Museum mit Werken des Steinfurter Künstlers Heinrich Neuy und anderen Bauhauskünstlern.

„Es hat viel Zeit und Kraft gekostet, dieses Haus zu restaurieren und einzurichten, aber es hat sich gelohnt. Ich bin stolz und froh, dass wir die Werke meines Vaters und anderer Bauhauskünstler in diesem wunderschönen alten Stiftskurienhaus präsentieren und für die Nachwelt erhalten können“, so die Tochter Heinrich Neuys und Leiterin der Heinrich Neuy Stiftung Hedwig Seegers.

Während sich im Erdgeschoss des Hauses ein Museumsshop befindet und dort in naher Zukunft ein Restaurant eröffnen wird, das von der Tapete über die Beleuchtung bis hin zu den Möbeln komplett im Bauhausstil eingerichtet ist, befinden sich die Ausstellungsräume in der ersten Etage des denkmalgeschützten Hauses. Dort werden von nun an in regelmäßigen Wechselausstellungen Bilder, Möbel, Stelen und Bleiverglasungen von Heinrich Neuy sowie Werke anderer Bauhauskünstler wie beispielsweise von Marcel Breuer, Walter Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe zu sehen sein.

Auch die Geschichte des Hauses sowie eine Stiftsbibliothek mit kostbaren alten Büchern teilweise aus dem 16. Jahrhundert der gegenüberliegenden St. Nikomedes Kirche sind im ersten Stockwerk des Hauses zu bewundern.

Das aufwendig restaurierte Stiftskurienhaus steht im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne: Es besticht durch die original erhaltene Architektur auf der einen und durch den neu errichteten Wintergarten mit einer zehn Meter hohen Glasfront und Blick auf den über 2.000 Quadratmeter großen Garten auf der anderen Seite.

Heinrich Neuy (1911-2003) gehörte zu den letzten lebenden Bauhausschülern und wäre am 27. Juli 100 Jahre alt geworden. Wie ein Philosoph war er Zeit seines Lebens ein Suchender, der durch die abstrakte Malerei eigene Lösungen und Antworten fand.

Studiert hatte der damals 18-Jährige Neuy unter anderem bei Josef Albers, Wassily Kandinsky und Ludwig Mies van der Rohe am Bauhaus in Dessau, bevor es von den Nazis 1932 geschlossen wurde. Die Lehren seiner Dozenten hatte Neuy verinnerlicht, miteinander vereint und für sich überwunden. In seinen Bildern erschuf er komplexe, jedoch nicht komplizierte Ordnungsgefüge. Er selbst schrieb: „Die abstrakte Malerei“ ist – wie die Geschichte jeder Kunst – der Versuch, in die Geheimnisse der Natur einzudringen, in die tiefere Wirklichkeit vorzustoßen, die Wahrheit von ihrer Kompliziertheit zu befreien.“

Zur Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen aus Kultur und Politik sind alle Medienvertreter Mittwoch, den 01. Juni 2011 um 17 Uhr, herzlich eingeladen.
Offiziell wird das Museum am darauffolgenden Tag, den 02. Juni ab 11 Uhr, (Christi Himmelfahrt) eröffnen.

Öffnungszeiten:
Mi - Fr     11-17 Uhr
Sonntag  11-17 Uhr
und nach Vereinbarung